Bewerbungsverfahren kosten Zeit und Energie
In Zeiten des Fachkräftemangels geistert auch das Schreckgespenst Personalfluktuation durch die Wirtschaft. Denn es ist die eine Sache, gutes Personal zu finden – es zu halten die mindestens genauso große Aufgabe. Es ist dabei wichtig, sich bewusst vor Augen zu führen, welche Energien aufgewendet werden müssen, um eine Stelle adäquat und nachhaltig zu besetzen. Es fängt an beim Bewerbungsverfahren: Stellenanzeigen aufsetzen und schalten, Bewerbungen sichten, Einladungen und Absagen versenden. Darauf folgen mehrstufige Bewerbungsgespräche, für die das Unternehmen jeweils zwei bis fünf Personen abstellen muss. Wird eine Wahl getroffen, steht die Einarbeitunsgzeit an. Der oder die neue MitarbeiterIn benötigt eine persönliche Begleitung und Anleitung sowie die Zeit, um die innerbetrieblichen Strukturen zu adaptieren. Verdeutlicht man sich diesen Aufwand hinter jeder Neubesetzung, wird schnell klar: das darf kein Dauerzustand sein.
Fachkräfte finden und halten – woran scheitert es?
Genau das wird es aber, wenn die passenden BewerberInnen nicht dabei sind oder nach kurzer Zeit wieder gehen. Dieser Zustand bringt Unruhe in die Arbeitsprozesse, in die einzelnen Teamgefüge und am Ende der Kette in die Wirtschaftlichkeit des gesamten Unternehmens: es kostet schlichtweg wertvolle Zeit und damit auch Geld. Doch abseits einer prekären Verfügbarkeit von Fachkräften kann es verschiedene Ursachen geben, warum sich Stellen nicht gut besetzen lassen. An dieser Stelle ist Offenheit wichtig, denn nur so kann ein Prozess in Gang treten, der zu einer positiven Veränderung und damit Verbesserung führt.
In meinen vielen Jahren als Unternehmensberater im Bereich Personalentwicklung habe ich immer wieder die folgenden drei Szenarien beobachtet, die maßgeblich für eine zu hohe Personalfluktuation gesorgt haben:
Kurzsichtiges Bewerbungsverfahren
Schnell ausschreiben, schnell anschauen, schnell einstellen: wer unter Zeitdruck, nach falschen Prioritäten oder auf Basis unausgereifter Stellenprofile vorgeht, steht nach wenigen Wochen wieder am Ausgangspunkt. Die investierte Zeit und Energie gibt es nicht zurück, sondern sie geht im schlimmsten Falle beim nächsten unpassenden Griff doppelt verloren. Ein Teufelskreis.
Überholte Arbeitsstrukturen
Kommt jemand Neues ins Team, der einen ungetrübten Blick auf die vorhandenen Strukturen wirft, kann es zu einem unangenehmen Realitätsabgleich kommen. Entlarven die Neuen Schwachstellen im Arbeitsprozess und argumentieren mit Verbesserungsvorschlägen, neigen manche Führungskräfte eher dazu, abzublocken und auf die Routine zu pochen, anstatt sich Veränderungen zu öffnen. Das endet auf der Gegenseite zwangsläufig erst in Frust und dann in der Kündigung.
Angespanntes Klima im Team
Ist die Stimmung in manchen Teams oder Abteilungen generell schon schwierig, etwa, weil offene Stellen zu lange durch Mehrarbeit kompensiert werden mussten, wird es bei der Ankunft der Neuankömmlinge nicht zwangsläufig besser. Oft geht dann das Geschacher um Überstundenfrei, Urlaub und Kompetenzbereiche erst richtig los. Wird ein Team in diesem sensiblen Prozess allein gelassen, riskiert man Überwerfungen, die in handfesten Krisen enden – und wieder zu Kündigungen führen.
Ehrliche Reflexion und fachliche Beratung für positive Veränderung
Diese Szenarien sollen verdeutlichen, dass die Gemengelage bei zu hoher Personalfluktuation selten eindimensional ist. Es treffen unterschiedliche Faktoren aufeinander, die es zu finden und zu reflektieren gilt. Erst dann ist überhaupt die Grundlage für ein aussichtsreiches Bewerbungsverfahren gegeben. Und auch bei der Gestaltung dieses Verfahrens gibt es Faktoren, die eine passende und nachhaltige Besetzung der gewünschten Stelle positiv beeinflussen. Gerne erzähle ich Ihnen mehr zu den Chancen und Möglichkeiten des Personalmanagements für Ihr Unternehmen. Vereinbaren Sie gerne einen unverbindlichen Gesprächstermin mit mir via Mail oder Anruf und profitieren Sie von meiner Erfahrung und Expertise für eine positive Veränderung in Ihrem Personalmanagement.