„Should I stay or should I go?“ Welche Fragen Ihnen jetzt wirklich weiterhelfen.

Zu wenig, um zu bleiben, zu viel, um zu gehen – wenn Sie sich die Soll und Haben Seite Ihres aktuellen Jobs anschauen, fällt Ihnen eine klare, bejahende Aussage, ein Bekenntnis zu Stelle und Arbeitgeber, schwer. Eine Zeit lang schlich dieses Gefühl nur wie eine Katze um Ihre Beine herum, aber mittlerweile springt es Sie an wie ein aufgeregter Hund. Das Gefühl, auf der Stelle zu treten, nicht richtig vorwärts zu kommen, keine Perspektiven mehr zu sehen. Andererseits sprechen immer noch gute Gründe fürs Bleiben. Gar nicht so leicht zu sortieren, wer der Antreiber hinter unseren Gedanken und Gefühlen ist. Sind es Konventionen à la „Man schmeißt nicht einfach seinen Job hin“ und „Das Gras wächst auch nicht grüner auf der anderen Seite“ bis hin zu „Lieber den Spatz in der Hand…“. Die Angst zu Scheitern, und dabei auch noch von außen beobachtet zu werden, sitzt bei vielen tief. Hinfallen, Aufstehen und Weitermachen fällt den meisten nicht so leicht, wie es sich sagt. Denn da sind Verpflichtungen. Die Familie, die in stabilen Verhältnissen bleiben soll, das Eigentum, das getilgt werden muss.

An diesem Punkt Ihrer Gedanken- und Gefühlswelt lade ich Sie ein, mit mir etwas genauer auf die folgenden 5 Fragen zu schauen. Sie bilden einen Handlauf, an dem Sie entlang gehen können, hin zu einer klareren Ausgangslage für so tiefgreifende Entscheidungen, wie der Jobwechsel eine ist.

Details zum Thema

Sind Sie wirklich bereit, die Vorzüge ihres jetzigen Jobs aufzugeben – mit allen Konsequenzen?

Auch wenn der Frust Überhand nimmt, weil etwa Strukturen, Bezahlung und Perspektiven für Sie nicht mehr akzeptabel sind, können andere Faktoren noch ein großes Pfund auf der Waage darstellen: nette und wertschätzende Kolleginnen und Kollegen, der Standort-Vorteil oder die Arbeit mit der Zielgruppe. Hier gilt es, genau abzuwägen. Denn wenn Sie sich fürs Gehen entscheiden, lassen Sie die gesamte Palette an Gegebenheiten zurück. Fragen Sie sich ganz ehrlich: Überwiegen die Nachteile für Sie in so großer Deutlichkeit, dass es Ihnen leichten Mutes gelingt, Ihren Job zu kündigen? Erstellen Sie eine Liste für einen besseren Überblick Ihrer Situation. Was spricht fürs Bleiben, was fürs Gehen? Priorisieren Sie dabei auch nach Ihren persönlichen Vorstellungen. Nicht jeder Faktor ist für jeden Arbeitnehmer gleich entscheidend.

Haben Sie wirklich schon alles versucht, um Ihre Lage zu verbessern?

Die Kündigung wird oft begleitet von der verlockenden Vorstellung, mit einem sauberen Schnitt alles hinter sich zu lassen und dann mit frischem Aufwind neu zu starten. Aber in anderen Unternehmen wird vielleicht auch nur mit Wasser gekocht. Ohne Inneneinsicht fällt es schwer zu beurteilen, ob die neue Stelle für Sie wirklich eine positive Veränderung bereithält. Aus meiner Sicht ist es ratsam, ganz genau hinzuschauen und zu überlegen, an welchen Stellschrauben sich im aktuellen Job noch drehen lässt. Haben Sie wirklich alle Möglichkeiten ausgespielt, um etwas zum Besseren zu wenden? Sie könnten möglicherweise das Team oder den Standort wechseln, Fortbildungen beantragen oder in eine Gehaltsverhandlung gehen. Ein offenes und respektvolles Personalgespräch ist oft ein guter Anfang hin zu einer positiven Veränderung.

Passt ein Jobwechsel in Ihre private Lebensplanung?

Beruf und Privatleben sind eng miteinander verknüpft und bedürfen einer aufeinander abgestimmten Ausrichtung. Ein Jobwechsel kann einen Wohnortwechsel nach sich ziehen, Zeit und Energie kosten, bis man in der neuen Aufgabe wieder sattelfest ist und bringt durch die Probezeit eine temporäre finanzielle Unsicherheit mit sich. Passen diese Umstände zu Ihren Planungen im Privatleben? Möchten Sie zum Beispiel eine Familie gründen oder weitere Kinder bekommen? Planen Sie ein Eigentum zu erwerben? Pflegen Sie Angehörige? Möchten Sie ausgedehnt reisen oder ein Ehrenamt ausüben? Ob und wann der Zeitpunkt für einen Jobwechsel bei Ihnen ganz persönlich der richtige ist, sollte in Feinabstimmung zu Ihren privaten Wünschen und Plänen erfolgen.

Fühlen Sie sich in der Lage, in Ihrer jetzigen Verfassung über Ihre berufliche Zukunft zu entscheiden?

Auch wenn es manchmal nicht leicht fällt, ganz ehrlich und aufmerksam in sich hineinzuhorchen, empfehle ich es Ihnen sehr, wenn es um die Entscheidung über eine berufliche Neuausrichtung geht. Die seelische und körperliche Gesundheit sind elementare Bausteine für ein glückliches Leben – in Job und Privatleben gleichermaßen. Sollten Sie gerade in einer Lebensphase sein, in der Ihre Gesundheit angeschlagen ist oder Sie andere Probleme belasten, kann die Arbeitsstelle auch als eine stabile Grundkonstante fungieren. Ein Bereich, der sicher ist und keine neuen Turbulenzen ins Spiel bringt. Ist die aktuelle Situation im Job Teil des Problems, rate ich zu einem noch genaueren Hinschauen. Die Lösung kann sowohl sein, die Jobfrage auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben, als auch, sie ganz oben auf der Agenda zu platzieren.

Welche konkreten Anforderungen stellen Sie an Ihre potentielle neue Arbeitsstelle und welche Verbesserungen erhoffen Sie sich davon?

„Alles glänzt so schön neu“, singt Peter Fox in seinem bekanntesten Song. Eine Zeile, die gut beschreibt, welche Faszination vom Neuen ausgeht. Geht es um Ihren Job bzw. um den Wunsch nach einem Jobwechsel, helfen aber nur konkrete Argumente, um zu einer fundierten und für Sie passenden Entscheidung zu kommen. Was genau muss die neue Stelle ausmachen, um Ihren Anforderungen gerecht zu werden? Welche Firmenphilosophie ist Ihnen wichtig? Legen Sie Wert auf Gleitzeit, Fortbildungsmöglichkeiten, betriebliche Altersvorsorge? Erstellen Sie ein möglichst genaues und nach Ihren persönlichen Prioritäten ausgerichtetes Portfolio. Diese Grundlage wird es Ihnen erleichtern, möglichst passgenaue Stellen ins Auge fassen zu können.

Soll ich bleiben oder gehen? Wenn Sie sich bei der Betrachtung und Bewertung dieser Frage, gerne auch unter Berücksichtigung der hier angeregten Überlegungen, Unterstützung wünschen, helfe ich Ihnen gerne. Als Coach für Berufe des Gesundheits- und Sozialwesens im Kreis Heinsberg und der Euregio erarbeite ich mit Ihnen eine Lösung für Ihre ganz persönliche Jobsituation. Aus Erfahrung weiß ich: gerade das Zusammenspiel aus Inneneinsicht und Außenreflexion macht aus unsicheren Fragen klare Antworten. Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an – Ich freue mich, Sie kennen zu lernen!

Leo Wennmacher ist selbstständiger Coach, Unternehmensberater und Mediator im Kreis Heinsberg und Aachen. Über 20 Jahre Erfahrung im Personalmanagement und die langjährige Erfahrung in der Beratung machen ihn zu einem Experten für Veränderungs- und Entwicklungsgestaltung. Menschen und Unternehmen zu unterstützen, zu fördern und mit ihnen nachhaltige Ziele zu erreichen - genau das ist seine Berufung.
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